14/14-Der Krieg zu Haus / zu Haus im Krieg – 1914 und 2014 (2014)
„Ich mag es irgendwie, Angst zu haben“ - Cathérine zieht es immer wieder in Kriegsgebiete, nach Syrien, in den Irak, nach Afghanistan. Sie sucht die Gefahr. Ihr Beruf ist es, Bilder vom Krieg zu machen, zu erzählen, was passiert. Auch sie entwickelt Strategien der Verarbeitung eigener Traumatisierung. Zwei Frauen, zwei Zeiten.
1914 muss Anna das Geschäft allein weiterführen und ihr Überleben organisieren. So wird ihr Raum für den Wunsch nach Nähe immer kleiner, die Sehnsucht schleicht sich in ihre Träume, findet eine expressive Sprache im Unbewussten. Die Zeitenwende reißt Anna in ihren Strudel.
2014 arbeitet die Kriegsreporterin Cathérine mit emotionaler Distanz. Auch ihr Thema ist das „Überleben“, dem sie zwiespältig gegenüber steht.
Regisseurin Xenia Multmeier verarbeitet Feldpostbriefe, Reportagen, expressionistische Lyrik, arabische Märchen u.a. zu einer Collage aus authentischem Material.
Kooperation mit dem Pumpenhaus Münster
Credits
Marion Bertling (Cathérine), Anne Schömann-Finck (Anna).
Bühne: Wolfgang Mössing.
Musik: Udo Herbst
Buch und Regie: Xenia Multmeier
Presse
theater en face gelingt eine packende Collage, die Pathos vermeidet und damit umso näher kommt
Westfälische Nachrichten, 08.02.2014
Packende Inszenierung, atmosphärisch dichte Bilder
Münstersche Zeitung, 10.02.2014
Bildstarkes Stück, vielschichtig, hohe Intensität und packende, stille Tiefe. Beeindruckend.
Gig-Magazin, Februar 2014
5414 seconds on john cage-(2010)
theater en face bringt zusammen mit dem Musiker Udo Herbst einen abwechslungsreichen Abend zu Gehör und auf die Bühne. Inspiriert durch die Cageschen Methoden, werden Stimmen, Geräusche und Musik eingesetzt, entsteht eine Welt aus Text / Klang / Stille und ungewöhnlichen Formen der Präsentation.
Eine poetische, manchmal wilde Hommage, aber auch sanft und meditativ.
Präparierte Schauspieler geben geheimnisvolle Anweisungen oder singen eine Giftpilz-Motette, während Udo Herbst die europäische Harmonie in ihre Einzelteile zerlegt. Eine Einladung an offene Ohren, die anders als „unter der Überschrift eines allgemein verabredeten Gefühls“ (J.C.) lauschen wollen.
Credits
Alexandra Baensch, Elisa Franz, Udo Herbst, Manuel Talarico, Christoph Winges.
Presse
Das „theater en face“ macht schnell deutlich, dass man sich bei dieser Art von Theater verabschieden muss von üblichen Vorstellungen über Bühnenspiel oder Konzerte. Das Geräusch von raschelndem Seidenpapier wird zur Perkussion für mittelalterliche Gesänge mit Gitarrenbegleitung. Eine elektrische Gitarre wird von Musiker Udo Herbst mit dem Stabmixer zum Klingen gebracht. Es gibt Haiku-Rezitationen und Goethe-Zitate, Texte von Stephen Hawking und Meister Eckhart. Selbst die Stimme von John Cage ertönt im Raum wie eine Botschaft aus dem Jenseits.
Die Aufführung ist aufregend anders.
Westfälische Nachrichten, 01.11.2010